Multi-City DevNet Hackathon 2019

(english information see here)

Unter der Federführung und Expertise von Cisco und DevNet wurde an der ITECH in Hamburg der erste deutschlandweite DevNet Hackathon ausgerichtet, bei dem ingesamt Auszubildende dreien Schulen - der ITECH Hamburg, der MMBbS Hannover und dem OSZ IMT Berlin - in einen Wettstreit traten.

Netzwerke werden immer größer, komplexer und anspruchsvoller durch dynamische Veränderungen. Herkömmliche mit Intelligenz ausgestattete und autark arbeitende Netzkomponenten sind diesen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Veränderungen bedingen großen manuellen Aufwand, da Konfigurationen auf vielen einzelnen Geräten anzupassen sind. Dies wird zusätzlich erschwert durch unterschiedliche Betriebssysteme oder Softwarestände. Gleichzeitig nimmt die Fehleranfälligkeit im Netzwerk zu.

Software-Defined Networking (SDN) rückt von dem Konzept verteilter Intelligenz und der Verwendung unterschiedlicher Betriebssysteme ab. Die Intelligenz des Netzwerks wird auf eine zentrale Instanz verschoben und die Konfiguration einzelner Geräte oder Betriebssysteme überflüssig. Ziel ist es, den Wartungs- und Verwaltungsaufwand für das Netzwerk zu senken und gleichzeitig die Intelligenz und Flexibilität zu steigern. Zudem kann sich die Hardware auf ihre eigentliche Aufgabe, die Datenweiterleitung, konzentrieren und wird von Steuerungs- und Managementfunktionen entlastet. Netzwerkstrukturen werden virtualisiert, Funktionen per Software über Schnittstellen dynamisch über einen Controller zugewiesen und entzogen, je nach Bedarf der Nutzer und der Sicherheitsrichtlinie des Unternehmens.

Hier setzt unser DevNet Hackathon an mit dem Thema
„Understand the value of APIs for social and economic development in realization on the base of individual skills and the concept of collaboration in teamwork“

Die Teilnehmer des ersten DevNet Hackathon in Deutschland

Tag 1

Monika Stausberg und Ulrich Stritzel begrüßen die Teilnehmenden an der ITECH und stellen die Agenda für die drei Tage vor: Der erste Tag wird weitgehend geprägt sein von der „Ideation“, der Ideenfindungsphase.
Oberthema des Hackathons ist: "Integrated and Adaptable Networks for Human Needs".

Tag 2 hat das Prototyping, die Entwicklung und Konkretisierung einer Lösung, im Zentrum.

Am dritten Tag beginnt die Vorbereitung auf den Pitch, die Präsentation von Lösung und Prototyp vor der Jury.

Das Technical Team von Cisco, Eugene Morozov und Serges Nanfack, stellt den Cisco Design Thinking-Ansatz vor, der für die Ideenphase verwendet wird. Sechs Gruppen, die sich jeweils aus Teilnehmern der drei Schulen zusammensetzen, diskutieren engagiert anhand der "Empathy Map" über die Zielgruppe und das Problem, auf welches sie sich konzentrieren wollen.

Tag 2

Der Tag beginnt mit einem Tech-Talk mit Kristina Appelt, die Managerin für die System Engineers bei Cisco ist. Sie erzählt, wie die technische Entwicklung der Netzwerkplanung realisiert wird: von fest eingestellten VLANs bis zu den aktuellen – automatisiert verwalteten – Netzwerken. Kristina ist am Morgen auch die Expertin, die bei einem ersten Checkpoint den einzelnen Teams bereits Feedback zu ihrem begonnenen Prozess gibt.

Die wichtigste Aufgabe ist heute die Prototyping Phase: das Arbeiten an den individuellen Prototypen in den einzelnen Teams. Die Teilnehmer schließen ihre Problemstellung ab und definieren auch die möglichen Lösungsansätze hierfür. Nun sind alle Teams dabei, ihre Prototypen praktisch zu realisieren.

Die Prototypen sollen bereits folgende Kriterien erfüllen:

  • Programmierbare Netzwerkinsfrastruktur
  • API-Integration
  • Datenabhängige Entscheidungen
  • Benutzerfreundlichkeit

Am Nachmittag findet ein zweiter Checkpoint statt. Hierfür ist Ayca Ruppert von Cisco mit dabei, die deutschlandweit für das Thema DevNet verantwortlich ist. Sie gibt aus ihrer Perspektive für alle Teams jeweils das technische Feedback . Alles in allem ein sehr herausfordernder und spannender Tag mit viel Lernzuwachs!

Tag 3

Die Spannung steigt, heute Nachmittag geht es um alles! Die Vorbereitungen für den Pitch und die Präsentationen vor der Jury dominieren den letzten Tag.

Es gibt einen letzten Experten-Checkpoint mit Ayca Ruppert, um noch einmal Hilfestellungen für die Umsetzung und Darstellung des eigenen Projektes zu bekommen.
Ayca fokussiert die Gruppen darauf, eine rote Linie für die Präsentation zu entwickeln. Ihre Empfehlungen: Habt eine klare Linie in Eurer Präsentation! Macht Milestones aus für die Übergabe an Teammitglieder während der Präsentation! Verzettelt Euch nicht in Details! Übt, übt, übt, bis die Präsentation im Schlaf funktioniert! Und immer lächeln :)

Alle Gruppen bereiten im Laufe des Tages bereits eine „Hackathon Map“ vor, in der sie ihr Problem benennen, die Lösung verbal beschreiben und technisch darstellen (Flowchart, Logical Network Topology, Sequence Diagram, API Integration Map) sowie erste Überlegungen zur Wirtschaftlichkeit treffen.

Außerdem nutzen alle Gruppen die Chance, sich intensiv auf den Pitch vor der Jury vorzubereiten. Die Vorgaben sind herausfordernd: Die Präsentation hat auf Englisch zu erfolgen, alle Gruppenmitglieder sollen aktiv eingebunden werden und es stehen nur fünf Minuten für die eigene Darstellung zur Verfügung (plus drei Minuten für die Beantwortung von Fragen der Jury).

Nachmittags trifft schließlich die Jury ein. Die fünf Juroren

  • Mark Hadewig (Firma Albis)
  • Christian Wiedemeier von der AWO Akademie für Bildung und Integration
  • Markus Wehmeyer, Abteilungsleiter IT-Infrastruktur (Berufliche Schule ITECH)
  • Helge Paulsen, Lehrer für Anwendungsentwicklung und IT-Systeme (Berufliche Schule ITECH)
  • Vanessa Verstegen-Häntsch für die Cisco Networking Academy

werden zunächst gebrieft, nach welchen Vorgaben die Teilnehmer gearbeitet haben. Die Lösungsansätze der einzelnen Gruppen sollen der thematischen Vorgaben des Hackathons folgen („Integrated and Adaptable Networks for Human Needs“) einschließlich des Zusatzes „and make it visible“ sowie zudem die vier Kriterien erfüllen:

  • Networking
  • API Integration
  • User Experience
  • Data Analytics

Die Bewertung der Jury erfolgt dann anhand folgender Punkte:

  • Solution to problem match
  • Creativity and originality
  • Potential social impact
  • Appropriateness of use of technology
  • Business opportunity
  • Quality of the prototype
  • Quality of the presentation

Dann geht es los. Und wow! Es ist faszinierend, was in 2,5 Tagen alles möglich ist!

„Push to individual learning“ nimmt sich der Frage an, wie Unterrichtsausfall sinnvoll aufgefangen werden kann durch individuelle Lernempfehlungen: „If a teacher or administrator cancels a lesson in the calendar our product will push a fast notification with customized content for individual students. Therefor our product is connected to a Database, Office 365 and Microsoft Flow API with the programming language Python.” Die Gruppe arbeitet mit einem Rollenspiel, hat einen Chatbot als Demo kreiert und versorgt die Jury mit Mobiltelefonen, um ihre Lösung vorzuführen.

„Health-E“ folgt, ebenfalls mit Rollenspiel und Chatbot-Demo. Die Gruppe verfolgt die Idee, die Kommunikation zwischen Krankenpflegepersonal und Ärzten zu erleichtern: „Secure communication platform for hospitals with the goal to regain more time for nurses to take care of their patients.“

„Bugtracker“ möchte die Arbeit von Administratoren erleichtern und den First level support entlasten, der mit unspezifischen Fehlermeldungen von Nutzern konfrontiert ist: „The Bugtracker is there to detect error messages and to ask the user if they should be reported. If he confirms with Yes, the logs are sent to the responsible admin, who can then process them better than with the description of the user.” Auch diese Gruppe hat eine App-Demo vorbereitet.

Die Gruppe „Fast log“ hat sich ebenfalls Netzwerkadministratoren als Zielgruppe ausgesucht: „Our solution provides network administrators in small businesses with a way to access the syslog of Cisco routers in a fast and efficient way. Instead of manually connecting to each and every router, memorizing all the different paths and commands to get the information needed to troubleshoot, we give you a way to do it with one click.”

„Safetube“ beschäftigt sich mit der Frage, wie es Eltern erleichtert werden kann, bestimmte Internetseiten und -beiträge für ihre Kinder mittels einer Blacklist zu blocken: „Children are the most sensible and important group of our society which has to be protected specially from harming with disturbing content. Our product makes sure that the parents are having control over what their kids are watching on YouTube and keep them safe from negative impact on their mental and social health.”

Die Gruppe „easyShopping” geht der Frage nach, wie Konsumenten gezielter ihre Einkäufe erledigen können, indem sie vorab klären, ob und in welcher Menge ein gewünschtes Produkt in Geschäften in ihrer Nähe vorhanden und wo konkret im Geschäft das Produkt dann zu finden ist: „The core user needs to find products quick. The user will use an app to find where products are located and gets directed to the product.”

Die Jury ist von allen Beiträgen sehr beeindruckt. Alle sechs Gruppen haben eine starke Präsentation gezeigt und machen die Entscheidungsfindung damit nicht leicht. Sie zieht sich zu Beratungen zurück.

Ausschlaggebend für die Entscheidung sind am Ende die inhaltlichen Stärken der Projektideen. Die Jury verständigt sich zunächst über die drei besten Projektideen und betrachtet diese dann noch einmal gesondert.

Am Ende stehen die Gewinner fest:

Platz 3: „Easy shopping“

Eine sehr starke Idee mit spannenden wirtschaftlichen Aspekten zur Umsetzung. Nicht nur der Verbraucher sieht seine Vorteile und kann sich überflüssige Wege ersparen. Auch Unternehmen können über die Vielzahl an Daten, die im Rahmen der App erhoben werden, noch ganz eigene Interessen verfolgen.

Platz 2: „Push to individual learning“

Eine Lösung für ein großes, drängendes Problem im deutschen Bildungssystem: Unterrichtsausfall aufgrund fehlender Vertretungsmöglichkeiten. Und eine beeindruckende Projektdarstellung der Gruppe im Pitch bringen „Push to individual learning“ auf einen starken zweiten Platz.

Platz 1: „Health-E“

Ausschlaggebend hier der große soziale Impact dieser Idee. Wer heißt es nicht gut, wenn für den unmittelbaren Patientenkontakt mehr Zeit zur Verfügung steht? Zudem auch wieder eine toller Pitch, der Idee und Umsetzung in der Kürze der Zeit sehr gut vermittelt, mit den zentralen Schlagworten. Damit katapultiert sich „Health-E“ ganz nach vorne. Gratulation!

Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten und Gratulation an alle Gruppen für die tolle Arbeit in den vergangenen Tagen!

Teilnehmer - Auszubildende und begleitende Lehrer

Multi-Media Berufsbildende Schulen

Expo Plaza 3
30539 Hannover

Oberstufenzentrum Informations- und Medizintechnik

Haarlemer Straße 23-27
12359 Berlin

Berufliche Schule ITECH Elbinsel Wilhelmsburg

Dratelnstraße 26
21109 Hamburg

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